Mittwoch, 17. April 2013

Latex: %1 ist keine zulässige Win32-Anwendung.

Seit längerem wurde Ich im Texniccenter mit der netten Meldung
C:\Program Files\Miktex 2.9\miktex\bin\x64\pdflatex.exeDer Befehl konnte nicht ausgeführt werden.Fehler:%1 ist keine zulässige Win32-Anwendung.
begüßt.

Ewig hat die Lösung gedauert.

Eine kurze Erklärung :
Seit Win7 behandelt Windows seine Pfade anders. Leerzeichen sind kein Problem.
Für Texniccenter schon. Drückt mal Alt+F7 und Ihr werdet sehen, dass die Zeile, wo eure Miktexdistribution angegeben ist so ungefähr lautet:

C:\Program Files (x86)\MiKTeX 2.9\miktex\bin
 Hier liegt die Krux. Das Texniccenter kann das nicht lesen. Daher dieses ominöse "%1" in der Fehlermeldung.
Man muss also den Pfad ohne Leerzeichen herauskriegen. Das geht bestimmt automatisch, Ich habs jedenfalls per Hand über die CMD.exe Eingabe mit "dir/x" gemacht.

Damit euch das erspart bleibt hier mal die richtige Zeile für mein standard 64-Bit Windows 7:
C:\PROGRA~2\MIKTEX~1.9\miktex\bin\pdflatex.exe
Das müsst ihr natürlich für alle anderen Pfade(Bibtex usw. auch machen)
Für die Anzeige mit dem Adobe Reader 9 also
C:\PROGRA~2\Adobe\Reader~1.0\Reader\AcroRd32.exe
Ich hoffe, Ich erspare euch meine Verzweiflung, viel Glück!

Montag, 7. Januar 2013

Windows 7 auf Dreamcom M6 320

In unserem Haushalt befindet sich unter anderem auch ein alter Laptop. Der Dreamcom M6 320 schrammt mit 512MB RAM und einem 1.3 GHz  Celeron M wirklich hart auf dem Boden der Kompabilität entlang. Doch XP ist alt und verwittert und der Laptop steht rum und überhaupt, also warum nicht.

Ursprünglich hatte Ich ja vor, das neue Windows 8 auszuprobieren, doch stellt sich heraus, dass sich auf dem Dreamcom auch  nach Update des BIOS auf die neuste Version die Physical Adress Extension nicht aktivieren lässt und, nunja, Win8 braucht die scheinbar. Behauptet es. Was natürlich quatsch ist.

Wieauchimmer.

1,2,3 das offizielle Windows 7 .iso von Digital River Content (unter anderem hier) herunter geladen und per Microsoft USB/DVD Download Tool auf einen 8GB Stick gezogen und der Dinge geharrt, die da kommen.

Erste Hürde: Von USB Booten. Der Trick: Im BIOS ist der Stick nicht als "portable device" gelistet, sondern als HDD, also dort die Reihenfolge verändern!

Weiter. Installation: Kein Problem. Super. Wie bei Windows 7 gewohnt: flüssig. Vielleicht etwas langsam aber hey.

Hier der Knackpunkt: Treiber. Bei neuerer Hardware findet sich ja Gott sei dank spätestens beim Windows Update ein passender Treiber. Doch hier nicht. Alles da bis auf: Die Grafikkarte. Ausgerechnet. 

Denn der M6 verbaut den - inzwischen wirklich "antiquiert" zu nennenden  - Intel 852GM/GME Chipsatz. 

Und hier fängt der Spaß an: Intel bietet leider keine Windows 7 kompatiblen Treiber mehr an. Nirgends.
Nach längerer Suche bin Ich auf eine funktionierende Anleitung gestoßen. Mit dem Haken, dass Ich nun wirklich nicht ein Dell-Konto anlegen wollte, nur um an den Treiber zu kommen. Eine Suche nach "R105909.EXE" führt auf diese Adresse.
Und das klappt! Auch ohne Inspiron!
Runterladen, entpacken und der Anleitung folgen - presto. Beachten: Den Treiber wirklich per Hand installieren, also über den Gerätemanager  > Geräte auswählen > Rechtsklick >Treibersoftware aktualisieren > auf dem Computer suchen > aus einer Liste wählen > "weiter" und dann unter "Datenträger" die entpackte Datei auswählen.

Sämtliche anderen Treiber liefert Windows 7 bzw. das Windows Update, insbesondere für den Sound!

Das Dreamcom M6 mit Win7.
Läuft, wenn nicht gerade Updates oder ähnliches im Hintergrund rödeln, überraschend flott!

Mittwoch, 14. November 2012

Frankfurter Rundschau

Die Frankfurter Rundschau steht vor der Insolvenz und die FAZ titelt
Die Geschichte des Niedergangs der „Frankfurter Rundschau“ ist eine spezielle, von der man nicht aufs Allgemeine schließen sollte.
während andere Medien fragen, ob dies wohl der Beginn des Zeitungssterbens sei.

Die Kollegen empören sich, in und zwischen den Zeilen lauert die Frage "Wie konnte das passieren?"

Das kann Ich nicht beantworten. Ich bin Kein Zeitungsmensch, habe von dieser Branche überhaupt keine Ahnung.
Als mitte-links-liberaler, junger Bürger gehöre Ich allerdings zur Zielgruppe. Was Ich also bieten kann, ist eine Perspektive "von unten":

Einig sind sich die Medien vor allem in einem: Linksgerichtet oder nicht, eine Zeitung muss sich verkaufen.
Stellt sich also die Frage: Wer ist die Zielgruppe, und warum kaufen die das Blatt nicht.

Die Linksliberalen. Die sind es.
Und sehen wir es doch ein, der wohlhabende links angehauchte Mittelschichtler  35+ mit Geld für ein Abo braucht heutzutage keine Zeitung mehr, um das liberale Gewissen zu besänftigen. Physisch, wie technisch. Mit Grünen und Piraten sind linke Ansichten salonfähig geworden. Öko, Alternative, Integration und alle anderen Heimspiele der linksliberalen finden heutzutage in den Medien der gemäßigten Mitte statt und haben sich unter der nächsten potentiellen Käuferschicht, gut augebildete  Studenten, regelecht zur Kultur entwickelt, die von und in sich selbst lebt.

Die TAZ, werden jetzt viele sagen, DIE hat doch noch Leser.
Das stimmt, doch die hat auch Probleme. Nicht umhin hat die TAZ kürzlich mit dem freiwilligen Bezahldienst Flattr experimentiert.
Zudem bedient die TAZ schon allein aus strukturellen Gründen das Image der hippen, jungen Berliner Zeitung und ist im vergleich doch um einiges schneller mit dem erhobenen Finger der linken Hand.
Das kann die FR als gemäßigte Zeitung aus Mitten der "Deutschen Zeitungsstadt" einfach nicht bieten. Oberflächlich, aber Realität.

Der Rest: Beim ehemals zahlenden Publikum ist die linksliberale Zielgruppe  entweder im Wohlstand aufgelöst  oder zum Steine werfenden Schwarzfront Krawallo verhärtet.
Eine Abstufung gibt es zwar, doch die Kastorprotestierer abonnieren nicht. Arme Menschen auch nicht.

Ein weiterer Aspekt ist natürlich das Netz.
Hier ist für jede gewünschte Abstufung links, rechts, oben, unten, etwas zu finden und nicht zu knapp.

Und hier wird das Zeitungssterben herausbeschworen. Wahr. Doch nicht endgültig. Das Netz ist zwar praktisch, doch auch anstrengend. Die erfahrenenren Nutzer werden merken(und tun dies), dass es ungleich schwieriger ist, Information zu kreiren, statt sie zu konsumieren und zu bewerten.
Das geht zur Zeit noch gut. Content Agregatoren wie die Huffington Post funktionieren, doch wird dabei vergessen, dass die QUELLE derer diese sich bedienen, nach wie vor der traditionelle Journalismus ist.
Dessen, zugegeben oft schwer zu beweisende, Integrität können Online-Quellen, solange Anonym, nicht bieten. Als Konsequenz ist ein mittelfristier Strukturwandel der Online-Medienlandschaft abzusehen, der einerseits durch Sättigung der steigenden Online-Leserzahlen, andererseits aber durch das Wegfallen vieler glaubhafter Quellen(sprich, Printmedien) bestimmt sein wird, was langfristig die Frage aufwirft, wie ein möglichst breites und zudem nachvollziebares Spektrum des Online-Journalismus gewährleistet werden kann.
Das Zeitungssterben als Folge des Web 2.0 Booms ist also ein kurzsichtiger Trugschluss.

Sei's drum.
Ich schließe: Zeitungssterben: Kurz und Mittelfristg durchaus wahr. Langfristig der Nachfrage(so sie denn besteht) und dem Anspruch(der online wohl noch entwickelt ) entgegengerichtet und desshalb nur temporär.

Bleibt die Frage: Frankfurter Rundschau - Notwendiges Opfer oder (Papier)Schiff auf dem Weg in's Wellental?

Samstag, 5. Mai 2012

Tagebücher

Zu gewissen Zeiten wird es zum innigsten Streben eines Menschen, in einem Buch über seine Taten getreulich Bericht zu führen; und er stürzt sich in diese Arbeit mit einem Schwung, der ihm den Eindruck verschafft, das Führen eines Tagebuchs sei der allerbeste Zeitvertreib der Welt und der angenehmste. Aber wenn er nur drei Wochen älter ist, findet er schon heraus, dass nur jene seltenen Naturen, die aus Mut, Ausdauer, purer Pflichtergebenheit und unbesiegbarer Entschlossenheit bestehen, sich mit einiger Hoffnung an ein so ungeheures Unternehmen wie das Führen eines Tagebuches heranwagen zu dürfen, ohne eine schmachvolle Niederlage zu erleiden.
- Aus Mark Twain, Die arglosen im Ausland

Ich erinnere mich noch, mit 10 oder so hab Ich schon einmal versucht, Tagebuch zu führen. Das war nur so n stinknormaler Block, Ich glaube es waren Mäuse drauf. Vor ein paar Jahren habe Ich die 5 oder 6 Seiten gefunden und natürlich war es voll von "Vati war gemein, Mutti auch" usw. usw.
Nichts substantielles, nicht dieses prosaisch, kindisch ungeschickte Gerede, das man oft in den Filmen sieht, nein, nichts dergleichen.
Entäuschend.
Ich wollte mich doch ändern.

Schätze bevor man bereit ist, seine innersten Geheimnisse ein paar zusammengehefteten, geplätteten Baumfasern anzuvertrauen, muss man erst mal bereit sein, sie sich selbst anzuvertrauen. Und das fiel mir schon immer schwer.

Nicht anders ist es wohl mit Blogs.

Donnerstag, 13. Oktober 2011

Aufmerksamkeit

Die Gänse ziehen gen Süden.
Die meisten Menschen wissen das, aber sie merken es nicht.
So wie heute. Selbst, als das Päärchen neben mir gespannt meinem Rundumblick folgten, nur verständlislose Blicke.
Mit den Gänsen ist das anders. Die merken, dass der Winter kommt, doch sie wissen es nicht, oder?
Die Menschen merken an sich recht wenig.

Dienstag, 4. Oktober 2011

Strugazki - Praktikanten

Was Ich an "Praktikanten" der beiden Strugazkis mag, ist das sie nichts erklären. Das Buch ist durchaus vom allwissendem Erzähler geschrieben, doch der berichtet nur, was passiert, kein Background, keine Gedankeninterpretationen, keine Rückblenden, nichts.

Ein bisschen wie ein Film. Nur was mich schon immer an Filmen gestört hat ist, dass sie einem keine Zeit lassen. Und deshalb müssen Filme erklären. Subtil durch Kameraeinstellungen, offensichtlich (und dramaturgisch meist absolut langweilig) durch Rückblenden, bah. Bloß nicht den Zuschauer verlieren.
Und das schöne dabei: Bücher können sich, im Gegensatz zu Filmen, diese Erklärungen, Erläuterungen, Background leisten. Sie haben Zeit. Lesezeit. Und viele tun dies auch. Doch eben nicht alle. Und besonders nicht die Strugatzki-Bücher.
Das verwirrt ungemein. Richtig unwohl fühlt man sich da. Und man blättert zurück oder auch nicht und beginnt aktiv zu werden. Man erklärt selbst, man interpretiert, man ist entsetzt, man stimmt zu,man denkt,

DAS ist der Spaß beim Lesen. Jüngst hab Ich in der Bibliothek einen der alten Gruselromane von Dean Koontz in der Hand gehabt und es hat mich ungemein, ungemein gelangweilt.
Die fast schon trockene Erzählung der Praktikanten tut das nicht.

Obwohl Ich's, wider besseren Wissens, erwartet habe. Der alte Fehler: Das Buch nach seinem Einband beurteilt. Raumschiffe auf fremden Planeten, oder den Badlands mit Lava dazwischen, wer weiß. Der Rückentext trägt auch nicht zum Interesse bei:
Die Erde im 22. Jahrhunder. Ein junger Techniker fliegt zum erstenmal in die unendlichen Weiten des Weltraums. Angriffe von Marsungeheuern, gefährliche Erkundungen und riskante Experimente machen den Flug zu einem bedrohlichem Abenteur.
Hng, selbst Star Trek ist da kreativer.

Dabei ist das Buch beileibe keine schmalzige Space Opera. Gleich zuallererst hauen die Brüder einem eine wunderbare Diskussion um das für und wider eines arbeitsamen Lebens statt Genußbestreben um die Ohren. Wunderbar. Im Rahmen eines Weltraumabenteuers streiten trockene Wissenschaft mit Abenteuerlust, Experimentierfreude mit Systematik, Wahrscheinlichkeit mit Erwartung und letztendlich auch Liebe mit Pflichtgefühl. Und das alles beobachte ich beim Lesen. Ich beobachte und interpretiere. Das, was mir präsentiert aber kaum erklärt wird.

Ein bisschen entsteht dabei immer der Eindruck, als wäre das Buch gar nicht mit diesem Ziel geschrieben worden. Als hätten Boris und Arkardi wirklich versucht, einen triefenden, schwer romantischen Space-Quest zu schreiben. Und dann sind sie gescheitert. An sich selbst, am Bestreben, Sinn zu geben, an ihrer Bildung und ihrer Denkfreude und nicht zuletzt auch am Schalk, der durch jeder ihrer Zeilen winkt.
Ein gutes Buch.

Montag, 5. September 2011

Nazihasser

Facebook. Freunde. Wahlen.
Man spricht über Nazis, Rechte, NPD.

Und natürlich wie man die hasst. Bedingungslos.
"Braune Scheiße" und so weiter. Kennt man wohl.

Und mir der generellen Ablehnung habe Ich auch kein Problem. Ich kann die auch nicht leiden. Menschen zu hassen, um seine eigenen Probleme auf andere zu projezieren und so am Ende eigentlich doch wieder sich selbst zu hassen ist eine der teuflischen Glanzleistungen des menschlichen Geistes. Die Definition der Bigotterie quasi. Nicht nur, dass man sich selbst betrügt, indem man seine Ängste an anderen hasst, nein der Fremdenhass stellt auch noch sicher, dass quasi "the maximum amount" Schaden an der Umgebung garantiert wird.

Nur warum hören die Nazihasser sich dann genauso wie die Nazis an? "ich hasse Nazis" ist doch wohl der gleiche Sermon wie "Ich hasse Juden", nur mit anderem Hassobjekt. Das schlimme an den Rechten ist ja nicht, wen Sie hassen, Juden, Ausländer, Schwule, Roma, das ist alles austauschbar.
Das Abscheuliche ist doch wohl, DASS sie bedingungslos hassen. Die Arschlöcher.

Das hat mir immer Angst gemacht. Dass Menschen dazu fähig sind. Realitäten mit Absicht zu ignorieren, um alle anderen, nur nicht sich selbst zu hassen und damit wiederum das eigene Ego als Ursache und damit hassenswert zu machen.

Nur sehe Ich in den Augen der Meschen die gleiche Einstellung, wenn die Nazis gehasst werden. Hass bleibt Hass. Ekel, Abscheu, Unverständnis, Befremdung, alles könnte Ich akzeptieren, nur bedingungslosen Hass nicht. Und eben die daraus resultierende Rhetorik.

Man kann nur Urteilen, wenn man es besser weiß. NaziHASSER sind dazu dann wohl scheinbar nicht in der Lage? Wiederum Bigotterie. Je länger Ich darüber nachdenke, desto ähnlicher werden sich beide Seiten.

Bloß wie bringt man den Leuten bei, dass man Nazis nicht hasst, sondern verabscheut. Und kann man Dinge verabscheuen, die man versteht? Angenommen Ich setze mich mit den Gründen auseinander, die Werner Müller dazu getrieben haben, seinen Hund auf ein n dunkelhäutiges Kind zu hetzen. Angenommen seine Mutter erzählt mir, dass er früher Angst vor Hunden hatte und er das Vieh nun die schlimmsten Dinge begehen lässt, weil er eben verabscheut, was er NICHT versteht. Das gibt ihm Bestätigung, vertieft und vergräbt aber seine Ängste.
Na und rechts zu sein ist da halt der einfachste Weg, weil Werner eben schon immer nicht der Hellste war.

Kann Ich das noch verabscheuen? Muss Ich das nicht sogar bedauern?
Verneinen, als Unrecht erkennen, natürlich.

Ich will bloß nicht dem Mörder das Messer in den Rücken rammen, mit dem er sein Opfer erstochen hat.