Zu gewissen Zeiten wird es zum innigsten Streben eines Menschen, in einem Buch über seine Taten getreulich Bericht zu führen; und er stürzt sich in diese Arbeit mit einem Schwung, der ihm den Eindruck verschafft, das Führen eines Tagebuchs sei der allerbeste Zeitvertreib der Welt und der angenehmste. Aber wenn er nur drei Wochen älter ist, findet er schon heraus, dass nur jene seltenen Naturen, die aus Mut, Ausdauer, purer Pflichtergebenheit und unbesiegbarer Entschlossenheit bestehen, sich mit einiger Hoffnung an ein so ungeheures Unternehmen wie das Führen eines Tagebuches heranwagen zu dürfen, ohne eine schmachvolle Niederlage zu erleiden.- Aus Mark Twain, Die arglosen im Ausland
Ich erinnere mich noch, mit 10 oder so hab Ich schon einmal versucht, Tagebuch zu führen. Das war nur so n stinknormaler Block, Ich glaube es waren Mäuse drauf. Vor ein paar Jahren habe Ich die 5 oder 6 Seiten gefunden und natürlich war es voll von "Vati war gemein, Mutti auch" usw. usw.
Nichts substantielles, nicht dieses prosaisch, kindisch ungeschickte Gerede, das man oft in den Filmen sieht, nein, nichts dergleichen.
Entäuschend.
Ich wollte mich doch ändern.
Schätze bevor man bereit ist, seine innersten Geheimnisse ein paar zusammengehefteten, geplätteten Baumfasern anzuvertrauen, muss man erst mal bereit sein, sie sich selbst anzuvertrauen. Und das fiel mir schon immer schwer.
Nicht anders ist es wohl mit Blogs.